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5_Silverback
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6_Pygmaen
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7_Bunyonyisee
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9_Ruanda
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12_Gnu
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13_Ngorongoro
 

Afrika-Tour_12
22. Juni 2005

12. Route Uganda, Ruanda und Tansania bis Dar Es Salaam

 

Hallo liebe Afrikafreunde, Globetrotter,
Freunde und Familie,   

Wir sind am Indischen Ozean, in Bagamoyo in der  Nähe von DAR ES SALAAM in Tansania eingetroffen. Dieses Dorf war die erste Hauptstadt des ehemaligen Deutsch-Ostafrika. Es war der bedeutendste Handels- und Verschiffungsort des 19.Jahrhaunderts an der heutigen tansanischen Festlandküste. Von hier aus gingen die afrikanischen Entdeckungsreisende und später die ersten europäischen Missionare von Bord.

Seit der Ueberquerung des Bosporus im September letzten Jahres reisen wir durch das 10. Land. Höchste Zeit um eine Skizze unserer bisherigen Reiseroute mitzusenden. (BILD: 0_Afrika-Route)


Bei der Umrundung des Viktoria Sees, dem größten See Afrikas, lernen wir nach Kenia die Länder Uganda, Ruanda und Tansania kennen. Einen Frischwasser-See in dieser Grösse in Afrika ist fast nicht vorstellbar. Er nimmt die doppelte Fläche von Baden-Württemberg ein, der Bodensee würde sogar 128 mal hineinpassen. Durch die Höhenlage von 1143 m und einem ausreichenden Niederschlag herrscht in der Umgebung ein günstiges Klima und gute Voraussetzungen für die Landwirtschaft, trotz dem nicht ganz optimalen Laterit-Boden.

 

In Uganda fällt uns auf:

Wie in den anderen afrikanischen Ländern erleben wir viele LKW-Unfälle. Wir achten deshalb immer auf einen ausreichendem Sicherheits-Abstand, was sich schon mehrfach bewährt hat. Im Gegensatz zu den bisherigen Ländern sehen wir kaum Polizisten. Auch keine unangenehmen, kaum sichtbaren Bumps auf den Straßen und keine Nagelbretter der Polizei für Verkehrskontrollen. Zumindest die meisten Hauptstraßen sind asphaltiert und in ordentlichem Zustand. Es gibt sogar Ortsschilder. Teilweise aber keinen Strom. Die Tankstellen bedienen die Pumpen im Handbetrieb.

Die Ugander wissen sich zu helfen. Mangels Angebot oder Geld, sehen wir fast überall einfache Backstein-Produktionen an der Straße. Diese sind wie die überall sichtbaren Holzkohlen-Meiler aufgebaut. 
Außer in den Touristen-Zentren gibt es wenig Bettelei. Generell ist die Bevölkerung nicht mehr so aufdringlich. Auch von unseren parkenden Autos wird respektvoll Abstand gehalten.

Die Natur meint es gut mit Uganda. Viel Wasser, Flüsse und Seen. Auch wenn der Boden nicht ganz so ertragreich ist, sehen wir jede Menge Bananen-Plantagen und die für uns kostbaren Früchte wie Mango, die riesengroße, außen stachlig grüne Jacqfrucht,  kürbisgroße Papaya und Avocado. Fast alle wachsen ohne große Pflege auf den Bäumen und können teilweise mehrmals im Jahr geerntet werden. Auch wird viel Kaffee angebaut und exportiert, wobei aber durch die stark schwankenden Kaffeepreise zunehmend auf Teeplantagen (BILD: 1_Teeplantage) umgestellt wird.

Viele Herden -die Uganda-Rinder fallen durch ihre besonders großen Hörner auf-, prägen ebenfalls das Landschaftsbild. (BILD: 10_Uganda_Rinder)

Sabine und Bernd vom Afrika-Stammtisch sind vor 3 Jahren bei ihrer 18 monatigen Afrikareise über den damals noch bereisbaren Kongo nach Uganda eingereist. Die Berichte von Sabine (und die GPS-Wegpunkte) helfen uns neben den Reiseführern die interessanten Orte zu finden. (Siehe im Internet unter www.afritracks.de )

 

Jinja an der Quelle des Nils

Der Viktoria-See wird von vielen Zuflüssen der umgebenden Berge, insbesonders den bis zu 5109 m hohen Ruwenzori-Bergen gespeist. Direkt am Austritt des Weißen Nils aus dem Viktoriasee – der eigentlichen Nilquelle- liegt die zweitgrößte Stadt Ugandas, Jinja. Der indische Einfluss in der Architektur ist unverkennbar. Unter dem früheren Despoten Idi Amin wurden alle Inder über Nacht aus dem Land geworfen, wodurch die gesamte Wirtschaft zusammenbrach. Inzwischen sind die Inder wieder zuück und die meisten Betriebe werden von ihnen geführt.

Wir bleiben einige Tage im schönen River-Nile Camp direkt an den Bujagali Nilfällen. Ausgiebig bewundern wir die Wasserfälle (BILD: 2_Bujagali_Nilfall), das dort angebotene Bungee-Jump aus 44 m Höhe in den Nil, sowie die Wild-Wasser-Rafting-Touren der verschiedenen Anbieter. Die Nilschwimmer, welche mit leeren Kanistern als Auftriebskörper die Wasserfälle hinunter schwimmen, sowie Kanuten die mit ihren „Bongo“-Booten nicht oft genug den Nervenkitzel genießen können, um dann im Kehrwasser wieder Atem zu holen.
Uns genügt der Erfahrungsbericht von Sabine über ihre Rafting-Tour und begnügen uns selbst mit dem Zuschauen.

Im Restaurant des Camps serviert uns Bill –welcher genauso gut in einem Gourmet-Tempel bedienen könnte- das bisher beste Filet-Steak was wir auf unserer Reise geniessen. Es ist so zart, dass man es mit der Gabel essen kann.

Bei der Besichtung der rührigen Stadt treffen wir auf der Straße einen Bischoff. Mit  kräftiger Prediger-Stimme erzählt er uns, dass er für 2,6 Millionen Schäfchen (Protestanten) in Uganda verantwortlich ist. Er informiert uns über die Infrastrukturen und über die Bedeutung der nach wie vor existierenden Königreiche wie Buganda. Vor allem die kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen den unterschiedlichen ethnischen Gruppen sollen durch diese Könige verhindert werden. Er schwärmt für Deutschland, erzählt vom Mauerfall für den er sechs Jahre intensiv gebetet hat. Er schwärmt aber auch vom 3. Reich. „Fast überall auf der Welt bin ich schon gewesen. Nur nicht in Deutschland. Ich brauche nur noch eine Einladung“.  Seine Mail-Adresse und Gottes Segen gibt er uns auf den Weg.

 

Kampala – Die Hauptstadt von Uganda, ca 1,2 Mio Einwohner

In dem luxuriösen Supermarkt Shoprite füllen wir unsere Vorräte wieder auf und besuchen das dortige Nationalmuseum. Es stellt sich mit „afrikanischer Provinzialität“ dar, bietet aber doch interessante Einblicke in Land und Leute.

Glücklicherweise haben wir eine gute Empfehlung für die Red Chilli Hideaway Campsite inklusiv GPS-Koordinaten. Durch einen Übertragungsfehler in den Koordinaten irren wir total abseits in der Landschaft umher. Es bleibt uns nur noch übrig die Einheimischen zu fragen. Aber hier stellen wir wie so oft fest. Auf alle Fragen erhält man die Antwort „YES“! Gibt es hier in der Nähe das Red Chilli Hostel?: „YES“!. Wie kommen wir dort hin?: „YES“!. In welche Richtung ?: „YES“! Mit einer Entfernungsangabe vom Stadtzentrum und der Wahrscheinlichkeit, dass nur eine Koordinate falsch sein wird, finden wir schließlich die angenehme Campsite am gegenüberliegenden Ende der Stadt. Es ist die erste Campsite in dem es kostenlose Internet-Benützung gibt und dies bei akzeptabler Transfer-Geschwindigkeit. Wir treffen hier eine Gruppe junger Deutscher, die sich in Ruanda für soziale Entwicklungsprojekte einsetzt und sich ein verlängertes Wochenende in Uganda gönnt.

 

Fort Portal / Lake Nkuruba

Sabine schreibt im März 2002
„Die Piste zwischen Kampala und Fort Portal ist nicht so schlecht wie Reiseführer und Karten glauben machen wollen. Bis auf 50 Kilometer Baustelle ist sie heute ein Highway und nächstes Jahr bestimmt vollendet.“ Immerhin hat sich die Baustelle jetzt 3 Jahres später auf die halbe Entfernung reduziert!

Eine Campsite in Fort Portal, welche in einem Reiseführer empfohlen wird, können wir nur zu Fuß erreichen. So entschließen wir uns an die Bunyuruguru Crater Lakes weiterzufahren um an der Community Camp Site am Lake Nkuruba unser Quartier zu belegen. Auf einem schmalen Kraterrand ist ein nettes, landschaftlich wunderbares Camp in dem ein holländisches Paar bereits zeltet. Seit über einem Jahr hat es sich mit dem Fahrrad vom Ausgangspunkt Trondheim über das Nordkap, durch ganz Europa, Nord- und West-Afrika bis nach Uganda durchgestrampelt und wollen wohin.?... Natürlich bis zum Kap of Hope in Südafrika.

Die Aussicht von diesem Camp ist gandios. Unterhalb kräuselt sich die Oberfläche des Kratersees im lauen Wind, tiefes Dunkelgrün im Schatten, helles Grün in der Sonne und dies untermalt mit Vogelstimmen. In der anderen Richtung geniessen wir den Blick auf die Ruwenzori Berge.Allerdings hüllen sich die Gipfel immer nur in Wolken.

Wir vereinbaren mit einem lizenzierten Guide eine Wanderung um die Natur, die Umgebung mit dem Aussichtspunkt „Top of the World“, den lokalen Gebirgsdorf-Markt  und einen Wasserfall in der Nähe kennen zu lernen. Aufgrund der Erfahrung, dass bei den Preisen immer etwas dazu kommt, vereinbaren wir einen Festpreis und lassen uns von ihm bestätigen, dass außer dem obligatorischen Trinkgeld keine Kosten mehr dazu kommen. Prompt stellen wir fest:für den Wasserfall wird ein zusätzliches Eintrittsgeld verlangt. Der Guide muss daraufhin auf sein Trinkgeld und wir auf den Wasserfall verzichten.

Nachdem seit Kenia von allen Einheimischen an Zuckerrohr-Stangen gekaut wird, erstehen wir auf dem lokalen Markt für ein paar  Schillinge eine Zuckerrohstange und versuchen den Genuss beim Kauen nachzuvollziehen. Wir stellen einheitlich fest: In alkoholischer Form ist uns das Zuckerrohr lieber.

Die Gegend ist sehr fruchtbar. Hier befindet sich auch eines der großen Tee- und Bananen-Anbaugebiete. An jeder Ecke sieht man die Bananenstauden wie Unkraut wachsen. Teilweise sind es richtige Plantagen. Fahrzeuge zum Transport sind rar. Der Abtransport der frisch geernteten Stauden (BILD: 5_Bananenstauden) wird deshalb auf Fahrrädern transportiert. Die Bananenverkäufer haben dafür eine besondere Beladungstechnik entwickelt: Während normalerweise maximal vier Stauden auf einmal transportiert werden, sind es durch ein eine spezielle Technik hier meistens 8 Stück die auf ein Fahrrad gepackt werden. Das sind weit mehr als 100 kg.  (BILD: 3_Fahrradtransport). Aber auch abseits der Zentren versuchen die Familien durch kleine Marktstände ihren Lebensunterhalt aufzubessern.

 

Ruwenzori – Die geheimnisvollen Mondberge

Das Ruwenzori-Gebirge hat bis in die heutige Zeit einen Teil seiner Unzugänglichkeit und geheimnisvollen Faszination gewahrt. Ein Gebiet in dem es an 320 Tagen im Jahr regnet und eine Niederschlagsmenge von mehr als 3 000 mm zu verzeichnen sind. Für eine Besteigung ist eine Gletscher-Ausrüstung und mindestens 7 Tage erforderlich. Hohe Gummistiefel eine Grund-Voraussetzung . „Nirgendwo sonst, hat man so sehr das Gefühl eine andere Welt zu betreten“, steht in den Trekkingführer für Afrika. So gerne wie wir diese Mondberge in Angriff nehmen würden, die derzeit ungünstige Regenzeit in den Bergen und die hohen Gebühren für diesen Park verhindern diese Besteigung.

Wir fahren am Fuße der Berge vorbei in Richtung Süden zum

 

Queen Elizabeth Nationalpark

Der Besuch der englischen Königin gab dem Park diesen Namen. Die Durchgangs-Straßen und die Zufahrt zum Gate können ohne Bezahlung der Parkgebühren benützt werden. Wir sehen dadurch Uganda-Kobs, Büffel und verschiedene Antilopenarten bereits von der Straße aus. Zwischen dem Parkeingang und einem Grenzdorf zum Kongo, biegen wir von der Piste unbeobachtet ca. 200 m ab, um hinter Büschen die Nacht zu verbringen. Früh am anderen Morgen wollen wir in den Park. Ein idealer Stellplatz. Von Büschen hin zur Straße geschützt, mit freiem Blick auf den Edward-See, in dem sich in der Abendsonne die Hippos tummeln und ihre Grunzlaute von sich geben. Auch Krokodile sind zu erkennen. Zwischen den Büschen taucht eine Elefantenmutter mit ihrem Baby auf, lässt sich durch uns nicht stören und trottet gemächlich davon. (BILD: 4_Elefant+Baby). Beim Essen huschen Warzenschweine an uns vorbei. Wir beglückwünschen uns gerade, diesen tollen Platz gefunden zu haben, als plötzlich geräuschlos zwei uniformierte Rancher mit Gewehren auftauchen. Pro Person wollen sie unmissverständlich 150 $ als Strafe für unerlaubtes Camping, angeblich im Parkgelände kassieren. Wir verstehen  natürlich gar nichts, packen in Rekordzeit zusammen, verschwinden von dem Paradies und fahren in der Dunkelheit in die nächste Siedlung, in der wir ein kleines privates Camp finden. Natürlich lassen wir uns am anderen Morgen am Parkeingang nicht blicken.

Ein Schild „Schimpansen-Tracking“ an der Straße erweckt unsere Neugier. Ein Blick in unseren Reiseführer empfiehlt diesen Ort an der Kyambura River Gorge. Fragen kostet nichts, sagen wir uns. Wir fahren ein kurzes Stück von der Straße weg zur Ranch und erkundigen uns. „Ja, natürlich heute Mittag können wir eine Tour starten. Eine Garantie die Schimpansen zu sehen, gibt es aber nicht“. Die Kosten sind weit außerhalb unserer Vorstellung. So bedanken wir uns für die Auskunft mit dem Hinweis uns dies zu überlegen und wollen wieder zurückfahren. Zu unserer Überraschung fordern die Rancher pro Person 20 US $, da wir ja in den Park eingefahren sind. Erneuter Blitzstart und dann ab in Richtung Süden. 

 

Fahrt in das Länder-Dreieck Uganda – Ruanda – Kongo zum Bwindi Nationalpark

Immer wieder diskutieren wir unterwegs die Frage: „Gorilla-Trekking, Ja oder Nein“?

Michael Kast vom Afrika-Treff meinte bei unseren Vorbereitungen, „Das ist der absolute Höhepunkt einer Reise durch Afrika“ und erzählte voller Begeisterung über seine Erlebnisse mit den Gorillas. Oft hören wir auf unserer Reise ähnlich klingende Aussagen. Die Genehmigung für das Gorillatrekking muss aber bereits in der Hauptstadt Kampala bei der UWA (Uganda Wildlife Authority) erteilt werden und ist nur für einen vorbestimmten Tag gültig. Die Berg-Gorillas gibt es weltweit nur noch in dem Länder-Dreieck Uganda-Ruanda-Kongo in den Regenwald-Parks. Pro Tag ist für eine Gorilla-Familie nur eine Gruppe mit maximal 6 Besuchern zugelassen und dies für maximal 60 Minuten! Angeblich ist die Warteliste lang!

Wir entscheiden uns, nicht noch extra eine Genehmigungs-Gebühr (30 $ pro Person) zu bezahlen und einfach mal vor Ort die Möglichkeiten im Bwindi Nationalpark zu erkunden.

Die schmalen, anstrengenden Pisten führen uns entlang Schwindelerregender Höhen und steiler Abgründe über die grünen Berge. Wir übernachten auf 2 000 m Höhe im Holy Cross Guesthouse in Kanungu, einem Seminarhotel, gespendet von Japanern. Es wird von einem einheimischen Pastor geleitet. Herrlicher Reis mit einer fast schwäbischen Zwiebelsauce und leider einem zertrümmerten Hähnchen-Einerlei gibt es zum Abendessen. Anderntags werden wir von dem Reverend mit einem Segen auf unsere weitere Reise verabschiedet. Halleluja!

Zum Bwindi View-Camp bei Buhoma am Eingang des Bwindi Nationalparks ist es jetzt nicht mehr weit. Uns erwartet eine sehr saubere Anlage und heiße Duschen. Der junge einheimische Moses, der sich nur mit weißem Hemd und Krawatte zeigt, bemüht sich sehr um uns. Wir haben noch genügend Zeit um uns über die Rahmenbedingungen des Gorilla-Trekkings zu informieren. Wir erfahren, dass im Mgahinga Gorilla Nationalpark, der zweiten Möglichkeit des Gorilla-Trekkings in Uganda, die Gorillas sich über die Grenzen gemacht haben. Über die im Reiseführer erwähnten Standby-Tickets, welche es verbilligt geben soll, ist leider nichts bekannt. Ende Mai scheint aber der Besucherandrang noch nicht so überwältigend zu sein. Es besteht also Aussicht einen nicht belegten Platz zu ergattern. Derzeit gibt es 3 Gorilla-Familien welche besucht werden können, so dass maximal 18 Personen pro Tag zugelassen sind. Das Ticket kostet „Ohne Wenn und Aber“ stattliche 360,- US$. Magda und Elisabeth meinen, dassur die Fotografen gehen sollen, damit die Reisekasse nicht zu sehr dezimiert wird. Falk und Horst stehen am anderen Morgen wie empfohlen um 7:30 Uhr am Kiosk des Parks, voll ausgestattet mit Marschgepäck und Regenkleidung und müssen aber bis um 8:15 warten, bis es heißt. „Yes, there are free Spaces”.

 

Gorilla Trekking im Regenwald

Nach einer kurzen Einweisung über die Verhaltens-Regeln und Überprüfung, dass ja keiner eine akute Erkältung hat, werden die Gruppen aufgeteilt. Falk und Horst können sogar alleine eine Gruppe bilden. Ab geht es zunächst mit einem Pickup in ein Seitental des Parks. Von dort  600 Höhenmeter Aufstieg durch terrassenförmig angelegte, bewirtschaftete Parzellen in einem Rekord-Tempo. Voran ein Soldat mit Gewehr, mit Abstand dahinter der Rancher und wir Beide. Hinter uns mit Abstand wieder ein Soldat mit Gewehr. Obwohl seit 6 Jahren nichts mehr passiert ist, gelten noch die Vorschriften von 1999  als Hutu Milizen ein Attentat verübten. Jetzt eine kurze Verschnauf- und Trinkpause, dann ca 250 m Abstieg in ein Seitental des Regenwaldes, wiederum Aufstieg und kleiner Abstieg. Der Regenwald wird dichter. Der Rancher nimmt Funkverbindung mit den Trackern auf, welche bereits seit dem frühen Morgen unterwegs sind um den Aufenthaltsort der Gorilla-Familie zu erkunden. Ja, man hat Spuren aber die Gruppe ist noch nicht gefunden. Wir warten. Vermutlich sind die Gorillas auf der anderen Bergseite. Wir kämpfen uns durch den dichten Regenwald. Es wird sehr dunkel. Das Licht dringt kaum durch den dichten Wald. Wie sollen wir in dieser Dunkelheit fotografieren? Denn Blitzen ist strengstens untersagt. Immer wieder Funkverständigung. Es ist zwischenzeitlich schon fast 13 Uhr.  Dann die Nachricht. Nur noch 5 Minuten. Jetzt sind wir an ihrem Nest!

Alles Gepäck und Stöcke ablegen! Nur noch wenige Meter. Wir haben Glück! Eine kleine Lichtung öffnet sich. Zwischen den Büschen und Gräsern hat sich die Gorilla-Familie mit ihren 21 Mitgliedern, davon zwei Silber-Rücken, (Erwachsene männliche Gorillas), die Oberhäupter der Familie niedergelassen. Die zwei Soldaten, der Rancher und drei Tracker sorgen dafür, dass von uns ja der Mindestabstand von ca 7 Metern zu der Gruppe eingehalten wird. Die Gorillas lassen sich durch uns überhaupt nicht stören. Die Babys tollen, die Jugendlichen und die Weibchen liegen herum, nagen an den Zweigen und es gibt auch sportliche Ringkämpfe. Die Babys schmusen zwischendurch und geben sich genauso tollpatschig wie kleine Kinder. Der Senior Silber-Rücken läßt sich leider nicht blicken. Er bleibt im Dickicht und bewacht seine Familie. Der Junior-Silberrücken deckt die Flanke an der Lichtung ab und ist fast immer außerhalb der Fotografier-Zone. Nur einmall dreht er sich um. Falk macht das Star-Foto des Tages. (BILD: 5_Silverback). Das Fotografieren ist schwierig. Die Büsche und Gräser sind im Wege, zudem wird das Licht zusehends schlechter. Es fängt zu regnen an. Die Belichtungszeiten reichen nicht mehr aus um DIAS schießen zu können. Aber schon mahnt der Guide. „Only 5 Minutes left”,  “1 Minute left”, “Please leave the nest”. Die 60 Minuten sind auf die Sekunde vorbei.

Wir sind total durchnäßt, als wir wieder am Camp eintreffen. Eine heiße Dusche tut gut.

Haben sich die 360 US Dollar dafür gelohnt ?

Am nächsten Tag „City Walk“. Wir wandern mit einem gut ausgebildeten Führer durch  die Kommune und ihre Anbaugebiete. Die Produktion von Bananen-Bier, -Wein und –Schnaps wird uns von der Chefin des kleinen Agrarbetriebs erläutert. Bei der Kostprobe bekommt der Schnaps von uns die beste Note. Er entspricht  am ehesten unserem Geschmack.

Ein uriger Naturheiler erläutert und demonstriert die Wirkung seiner Heilkräuter. Er bietet „Viagra“ nicht nur für den Mann, sondern nach seinen Worten  auch für die lustlose Frau. Besonders achtet er darauf, dass dies nur verheiratete Paare bekommen. 

Wir erhalten Einblick in eine Grundschule und können uns mit dem Rektor der Schule in dessen ca 5-6 qm großen Büro unterhalten. Es besteht aus gestampftem Lehmboden, fensterloser, aber vergitterter Licht-Öffnung, windschiefen Regalen mit zerfletterten Büchern  Kaum zu glauben, dass in der Gemeinde, welche von den Einnahmen des Parks einen fairen Anteil erhalten soll, so gut wie keine Lehr- und Lernmittel vorhanden sind. Der Unterricht findet weitgehend im Freien statt und in der Regenzeit wird in die nahe gelegene Kirche ausgewichen, welche aber in erster Linie als Aufbewahrungsstelle für Baumaterialen dient.

Die Ureinwohner von Uganda, die Batwa Pygmäen fristen ihr Leben am Rande der Gesellschaft. Sie wurden aus ihren geschützten Gebieten –den heutigen Nationalparks-vertrieben, um die Wildbestände zu schützen . Ein trauriges Kapitel in der Geschichte des modernen Uganda. Beraubt um ihre Lebensgrundlage, die Jagd auf Wildtiere, fristen sie ihr Dasein mit dem Verkauf der eigenen Kultur an die Touristen. So demonstrieren sie ihre Fähigkeit durch das Reiben von Holz Feuer zu erzeugen. Eine Darbietung ihrer alten Tänze, (BILD: 6_Pygmaen) und der Verkauf ihrer Handarbeiten beendet unsere geführte Tour.

Die Weiterfahrt am Rande des Bwindi Parks in Richtung Süden nach Kabale, führt uns auf anspruchsvollen Pisten. Ausgewaschene, teils starke Schräglagen und morastige Passagen  führen uns bis auf 2500 Höhenmeter durch Bambusgürtel.. Immer entlang den schmalen Bergrücken, sehen wir die kultivierten,  terrassenförmige kleine Parzellen, auf denen vorwiegend Mais, Kohl und Kartoffeln angebaut wird. Dazwischen  immer wieder die Strohdächer einzelner Gehöfte. Auf der Höhe funktioniert seit langem endlich wieder unsere Mobilfunkgeräte. Es ist der 1. Juni.

 

Lake Bunyonyi bei der Stadt Kabale und Diskussion über Entwicklungshilfe


Der Lake Bunyonyi mit dem Overland Camp bietet das richtige Ambiente um mal wieder zu relaxen und die weitere Route zu planen. Natürlich gibt es wie immer auch einiges zu erledigen. Der See – es ist der zweittiefste See in Afrika -  bietet eine reizvolle Kulisse, mit den umliegenden Terrassenfelder, welche am ehesten mit Nepal zu vergleichen ist. (BILD: 7_Bunyonyi) Auch das Restaurant des Platzes bietet aus dem See alle erdenklichen Köstlichkeiten incl Crayfish. In diesem Restaurant verlieben sich unsere Frauen auf Empfehlung des Barkeepers in Gin mit Sprite. Es darf seither in unserem Getränkevorrat nicht mehr fehlen.

Eine Bootsfahrt führt uns zu einer Vogelinsel mit einer sehr hohen Population (BILD: 8_PiedKingfisher_YellowRiverBird) Wir sehen auf  der Fahrt wie aus allen Richtungen des Sees die Marktboote, -selbstgeschnitzte Einbäume- zum Bootshafen fahren , um den wöchentlichen Marktplatz auf dem Wasser zu besuchen.

Bei der Bootsfahrt werfen wir auch einen Blick auf die Lepra-Insel, auf der früher die Leprakranken ausgesetzt wurden. Eine kleine Insel mit einem einzelnen Baum in der Mitte erweckt unsere Aufmerksamkeit. Hier wurden unverheiratete, schwangere Frauen deportiert und ihrem sicheren Tod ausgeliefert.

Nach einem köstlichen Fischessen, hatten wir die Gelegenheit uns mit einer Frau aus Österreich zu unterhalten. Zur Kontrolle von Entwicklungsprojekten ist sie für einige Wochen in Uganda. Auch sie zweifelt ernsthaft an dem Sinn der aufwendigen  Entwicklungsprojekten. Der Kampf gegen AIDS und die damit verbunde Aufklärung mit der Verwendung von Kondomen zeigt die ersten Erfolge. Jetzt aber der große Rückschlag. Der
amerikanische Präsident Bush boykottiert die Aufklärungs-Kampagne. Keine Kondome mehr!. Er fordert Treue und Enthaltsamkeit. Und das in einem Kontinent indem laut Fürstin Gloria die Afrikaner doch so gern „schnakseln“!

Entlang dem  Bunyonyi-See fahren wir zwar auf schlechter Piste, aber durch eine wunderschöne Landschaft mit herrlichen Blicken  auf den weit verzweigten See. Nach der Überquerung eines Bergrückens schauen wir auf das eindrucksvolle Panorama der drei Virunga Vulkane. Sie bilden die Grenze zwischen Uganda und Ruanda. Auf der Spitze des Vulkans Sabinyo steht man gleich in drei Ländern: Uganda, Ruanda und dem Kongo.

 

Grenzübertritt nach Ruanda

Der kleine Grenzübergang zu Ruanda, Cyanika bleibt uns in angenehmer Erinnerung.
Nette Small-Talks mit den Grenzbeamten auf beiden Seiten der Grenze. Eine komplette Abfertigung einschliesslich der Carnets in weniger als 1 Stunde und das ERSTE MAL GRENZÜBERTRITT ohne dass wir irgendeine  Gebühr bezahlen müssen. In Ruanda ist für Deutsche Staatsbürger kein Visum erforderlich, wohl aber für Schweizer und Österreicher. Keine Straßenbenützung, keine Dieselsteuer und auch unsere durch Farbe und spezielle Eintragungen auf afrikanisch frisierte Versicherungskarte wird akzeptiert. Wir haben zwar eine für Gesamt-Afrika gültige Spezial-Vollkasko-Versicherung abgeschlossen, trotzdem wird von vielen Ländern für die einreisenden Fahrzeuge eine lokale Versicherung verlangt.  Nachdem wir uns in Kenia und Uganda als ehemalige englische Kolonien an den Linksverkehr gewöhnt haben, gibt es in Ruanda wieder den Rechtsverkehr.

Ruanda gilt als die Schweiz Afrikas, das Land der tausend Hügel. (BILD: 9_Ruanda_Morgennebel).Es gibt gut ausgebaute Hauptstraßen, aber sehr schlechte, fast unzumutbaren holprige Pisten auf den Nebenstrecken

Abgesehen von den Nationalparks gibt es keine Campingplätze. Wildes Campen ist problematisch, da durch die höchste Besiedlungsdichte von ganz Afrika so gut wie keine freie Flächen zu finden sind.
In der ersten Stadt Ruhengeri stellen wir uns auf das  Kirchengelände der Episkopat-Gemeinde. Bei einem Rundgang durch den lokalen Markt finden wir sogar eine passende und preisgünstige Schraube M12 x 70 mit Mutter. Durch die diversen Rüttelstrecke hat sich eine Schraube von der Befestigung des Stoßdämpfers gelöst und ging verloren.

Der Genozid an den Tutsi’s Ruanda ein Land mit 9 Millionen Einwohnern ist das Land, indem 1994 der grausame Völkermord zwischen Tutsi und Hutu passierte. Ca 800 000 Menschen kamen dabei innerhalb vier Monaten ums Leben. Die Weltöffentlichkeit schaute damals tatenlos zu. Die Vereinten Nationen zogen ihre Blauhelme ab, als das grosse Morden begann.  

In der Ntamara-Kirche in der Nähe der Hauptstadt Kigali sehen wir noch heute authentisch was damals geschah. Die Mörder verrammelten die Eingänge des Gotteshauses, dann begannen sie die Asylsuchenden systematisch abzuschlachten. Mit Macheten, Messern, Äxten. Im Schichtdienst. Es starben ca 5000 Menschen, vorwiegend Frauen und Kinder. Selbst der inzwischen verurteilte adventistische Pastor, hat dabei sichergestellt, dass niemand überlebt.
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Es ist schwierig, diese Kirche zu finden. Selbst in den umliegenden Siedlungen weiß oder will man nichts wissen. Die Bevölkerung scheint dieses Thema zu verdrängen.
Was wir dort sehen erschüttert uns. Die ganzen Überreste des Massakers liegen zwischen den Kirchenbänken auf dem Boden, so als ob es erst passiert wäre. Die Schädel der Opfer sind auf Holzregalen aufgereiht. Zum Teil mit Äxten zertrümmert, mit Macheten gespalten. Ein Teil der Gebeine lehnen in Säcken gefüllt an der Kirchenwand. Blutspritzer sieht man noch an den Wänden. Die Löcher der Granaten und die Durchschüsse der Maschinenpistolen sind überall sichtbar. Die Angstschreie der Frauen und Kinder sind körperlich fast spürbar. Wir verlassen schweigend den Ort. Erst Stunden später fragen wir uns: „Wie konnte so was passieren“?

Die Tutsi-Minderheit hatte über Jahrhunderte die Herrschaft über die Hutus. Die Hutus übernahmen 1959 die Regierung und vertrieben die verhassten Tutsi zur Lösung des Problems aus dem Land. Als 1994 die Rückkehr der Tutsi-Exilanten bevorstand und der Hutu-Präsident mit seinem Flugzeug abgeschossen wurde, kam es zum Ausbruch der Gewalt. Die Tutsis wurden regelrecht ausgerottet. 
Ein Internationales Tribunal in Arusha, Tansania arbeitet diesen Völkermord juristisch auf.
Die Hauptverantwortlichen sind verurteilt.

 

Kigali die Hauptstadt von Ruanda

Vergeblich suchen wir in der Nähe der Gedenkstätten einen Stellplatz zum Übernachten. Wir fahren deshalb zu einem Hotel in Kigale. Auf dem ruhigen, bewachten Parkplatz können wir  gegen ein kleines Trinkgeld an die Parkwächter die Nacht stehen bleiben. Bisher unser preisgünstigster Campingplatz, außerhalb von Wild-Camps.

Die Aufbruch-Stimmung ist in diesem Land stärker feststellen, wie in anderen afrikanischen Ländern. Nur mit unseren Mobiltelefonen können wir in Ruanda (noch) nicht telefonieren. In der Innenstadt von Kigali entdecken wir einen deutschen Supermarkt mit angeschlossener Metzgerei und Bäckerei. Wir decken uns hier mit gutem Schwarzbrot und deutschen Wurst- und Fleischwaren ein. Wir treffen auch auf Bau-Ingenieure der deutschen Firma Strabag, welche schon zwei Jahre im Land sind und sich um die Verbesserung des Straßennetzes kümmern. Bei der Fahrt zur Grenze nach Tansania können wir die moderne Hauptstraße bereits genießen.

 

Tanzania

Der Grenzübergang von Ruanda nach Tansania ist zwar wieder mit Kosten für Visa und Steuern verbunden (siehe Anlage), geht aber reibungslos. Überraschend für uns, es wird nicht nach einer Versicherung gefragt.

Wir sind vorgewarnt. Tansania soll mit die schlechtesten Straßen in Afrika haben. Auch der Linksverkehr ist wieder angesagt. Radfahr-Taxi sind oft schneller als unsere Fahrzeuge, sie schlängeln sich um die großen Schlaglöcher herum.

 

Mwanza – südlicher Viktoriasee

Bei Mwanza überqueren wir mit einer großen LKW-Fähre den südlichsten Zipfel des Viktoria-Sees. Mit an Bord ist auch eine Rinderherde, welche mit ihren großen Hörnern direkt zum fotografieren einladet. (BILD: 10_Uganda_Rinder))
Wir campieren im örtlichen Yachtclub und werden Zaungäste einer großen indischen Hochzeit. In ganz Ostafrika werden die gut gehenden Geschäfte entweder von einem Europäer, oder überwiegend von Inder geführt. Direkt hinter dem Yachtclub gibt es einen alten deutschen Friedhof in dem noch zwischen Bananenstauden und Slum-Hütten verwahrloste Gräber von Auswanderer vorhanden sind. Vorwiegend an Tropenkrankheiten gestorben. Als Grabwächter sehen wir eine Vielzahl von Echsen umherhuschen, wobei der Lizard durch sein Farbenspiel besonders auffällt.  (BILD: 11_Lizard)

In dieser Gegend liege viele riesige Granitsteine (Kopjes). Sie werden mit Holzkohlenfeuer durch Hitze-Einwirkung gesprengt und durch Einheimische, vor allem Frauen und Kinder mit Hammer zu Schotter für den Straßenbau verarbeitet.

 

National-Parks in Tansania

Die Perlen für Afrikareisende sind eindeutig die Nationalparks. Jedoch sind diese in Tansania extrem teuer. Allein der Eintritt kostet pro Person und Tag bis zu 100 US $, dazu kommt noch die Übernachtung welche in den privaten Lodge zwischen 120 und 600 US $ je nach Saison und Komfort liegen. Für die Campingplätze, meistens ohne Wasser, werden 20 US $, für die Special-Campingplätze 40 US $ pro Nacht und Person bereits beim Eingang kassiert. Die Krönung sind die Gebühren für die Fahrzeuge. Pro Tag wird für einen einfachen  PKW 30 US $, ab 2,5 to 100 US $ und ab 3,5 to sogar 150 US $ berechnet.

Klar, dass wir hier die Nationalparks sehr gezielt aussuchen und uns im Wesentlichen nur auf die Serengeti beschränken wollen.

Die Serengeti ist durch Prof. Grzimek einer der bekanntesten National-Parks in Afrika. Seine Fläche entspricht  1/3 von ganz Baden-Württemberg. Der Eintritt kostet 30 US $ pro Tag und man ist, wir glauben es kaum, mit 30 US $ für unsere Fahrzeuge zufrieden. Ob dies aufgrund zurückgehender Besucherzahlen, oder weil man davon ausging, daß ein Fahrzeug mit zwei Personen weniger als 2,5 to haben muss, wissen wir nicht. Jedenfalls haben wir uns über diese Berechnung nicht gewehrt. Die Camping-Gebühren von 20 US $ pro Person sparen wir uns dadurch, dass wir beim Parkeintritt die privaten Lodge als Übernachtungsort angeben. Wir machen die Erfahrung, dass nach einem Abendessen in der Lodge wir in aller Ruhe mit unseren CampingCars auf dem Parkplatz stehen bleiben können, ohne extra bezahlen zu müssen. Da die Besucher der Nationalparks fast ausschließlich über Safari-Unternehmen in geländegängigen Kleinbussen mit Aussichtskanzeln kommen, gibt es kaum Einzelreisende mit eigenen Fahrzeugen. Sonst wäre diese Möglichkeit schon längst abgestellt. Interessanterweise gehören die guten und nicht zu überteuerten Lodges Agha Khan, bzw seiner hinterlassenen Organisation.

Die Serengeti, die mit dem Masai Mara Park in Kenia und weiteren Parks eine Einheit bildet, ist für die weltweit größte Wild-Wanderung die sogenannte Migration bekannt. Wir haben Glück, dass wir Mitte Juni im Zentrum der Serengeti die beeindruckende Wanderung der Tiere beobachten können. Herde an Herde (BILD: 12_Gnu) wandert in der schier endlosen Weite der Savanne auf der Suche nach frischem Futter von Süd nach Nord. Im Oktober sammeln sich die gesamte Tiere im Masai Mara Park um dann im Uhrzeigersinn wieder in den Süden der Serengeti zurückzukehren.

Die meisten Tiere haben wir in den bisherigen Nationalparks in Kenia schon gesehen, für die Big Five (Löwe, Elefant, Nashorn, Büffel, Leopard) fehlt uns nur noch der Leopard. Wir haben Glück! In einer Schirm-Akazie entdecken wir auf einem dicken Ast einen Leoparden, der alle Viere und seinen Schwanz herunterbaumeln lässt. Neben sich, die in der  Nacht erbeutete Gazelle gesichert auf einer Astgabel abgelegt. Die Löwen und die Hyänen haben dadurch nicht die Chance an die Beute zu kommen und das Fleisch wird richtig abgehangen. Leider waren die Lichtverhältnisse für ein gutes Foto nicht günstig.


Ngorongoro-Krate

Auf der Weiterfahrt in Richtung Kilimanjaro geht es nahtlos in den Ngorongoro-Park über.

Wieder sind National-Parkgebühren fällig. Glücklicherweise werden vom Permit der Serengeti alle Daten und Preise übernommen, so dass wir nicht über die KFZ-Gebühren diskutieren müssen.

Der Krater ist wirklich eindrucksvoll. Prof. Grzymek hat ihn als Paradies und 8. Weltwunder beschrieben. Mit einem Durchmesser von 20 km und einer Tiefe von 600 m vom Kraterrand gilt er als größter, nicht mit Wasser gefüllte Krater der Welt. In einem kleinen Sodasee, dem Lake Magadi  erfrischen sich die Weidetiere der Masei und die Wildtiere. (BILD: 13_Ngorongoro) Mit entsprechender Bewachung der Weidetiere scheint die Koexistenz mit den Wildtieren kein großes Problem zu sein. Alles was Rang und Namen unter den Wildtieren in Afrika hat, mit Ausnahme der Giraffen und Impalas, -sie können die steilen Kraterwände nicht bezwingen- , ist alles vesammelt. Auch die Big Five. Durch die kesselartig eingeschlossene Tierwelt wirkt der Ngorongoro wie ein gigantischer Zoo, jedoch mit dem feinen Unterschied, dass hier nicht die Tiere, sondern wir als Besucher in unseren Fahrzeugen hinter Gitter sitzen.

Im Park übernachten wir direkt am Kraterrand auf der Campsite Simba und treffen dort auf ein unauffälliges junges dänisches Paar mit einem Toyota Landcruiser und Dachzelt. Nach fünf Jahren Weltreise durch Asien, Australien, Süd-und Nordamerika fahren sie nun durch Afrika zurück nach Europa. „Nach dem Kinderkriegen zuhause werden wir uns ein etwas größeres Auto zulegen und dann weiter auf Reise gehen“, meint sie ganz trocken.

So unabhängig von Freunden und Familie wollen wir es doch nicht haben.

Im ersten Städtchen nach den Nationalparks, Karatu campieren wir  auf dem Ngorongoro Safari Camp um wieder einmal die Wäsche zu richten und das Innere des Fahrzeugs vom dicken Staub zu befreien.


Arusha/Moshi und die Hatari Lodge

Arusha und Moshi sind die beiden Touristenmetropolen um den Kilimanjaro und Mount Meru.

Arusha ist seit 1998 auch als das Genf von Afrika bekannt geworden, seit dort das internationale UN-Tribunal tagt, um die Verantwortlichen des beschriebenen Ruanda Genozids zur Rechenschaft zu ziehen.

In der Stadt selbst halten wir uns nur kurz auf. Die Flycatcher kleben an uns wie Kletten um uns zu irgendwelchen dubiosen Safari-Unternehmen zu schleppen. Wir nehmen uns aber die Zeit um den internationalen Gerichtshof und das ehemalige deutsche Fort zu besichtigen, sowie die Eindrücke der Stadt auf uns wirken zu lassen.

Wir machen einen Abstecher zur Hatari- und Momella Lodge, welche nördlich des Arusha-Parks liegen. Bekannt ist die Momella-Lodge als Drehort des Film-Klassikers „HATARImit John Wayne und Hardy Krüger. Hardy hat es dort so gut gefallen, dass er eine Farm aufkaufte, sie als Hatari-Lodge umbaute und dort viele Jahre mit seiner Familie lebte. Vor einem Jahr wurden die Gebäude von dem deutsch-namibischen Ehepaar Gabriel übernommen, komplett renoviert und dient nun unter anderem dem Summit Club als Basis für seine Touren in Tansania. Jörg Gabriel ist ein exzellenter Kenner von Tansania. Von ihm stammt auch der beste auf dem Markt erhältliche Reiseführer über Tansania aus dem Verlag ReiseKnowHow.

Die Lodge, bei der die Wildtiere bis an die Terrasse des Hauses kommen,  bietet eine sehr gediegene und freundliche Atmosphäre. Gerade ist das VOX-Filmteam mit dem Sohn von Hardy Krüger abgereist. Sie haben dort einen Film gedreht. Wir erhalten eine Einladung zum Kaffee und können uns mit Marlies und Gabriel über ihr Engagement in der Hatari Lodge unterhalten. In uns wird der Wunsch wach, hier später einmal Urlaub zu machen.

Über die Pisten der Masai-Steppe fahren wir nach Moshi, wo wir das von Sabine beschriebene Honeybatch Guesthouse and Camp ansteuern. Die resolute, liebenswürdige, Big Mami Lucie ist wirklich ein Besuch wert. Als sie den Namen Sabine hört, kommt sie ins Schwärmen und bietet uns als Freunde von Sabine anstatt der Camping-Toiletten gleich ein Badezimmer des Gästehauses an. Bei dem Grillabend von Lucie lernen wir Streetworker von USA kennen. Sie kümmern sich um AIDS-Waisen und die Ausbildung der einheimischen Frauen, welche dieses Projekt weiterführen sollen. Auch diese Streetworker sind von der Politik ihres Präsidenten Bush enttäuscht.


Kilimanjaro

Regenwolken verhüllen den 5892 m hohen Kilimanjaro. Nur einmal auf der Fahrt von der Hatari Lodge über die Masai-Steppe geben die Wolken einen kleinen, kurzen  Blick auf die Gipfel-Region frei. Aber wir haben ihn ja vom Amboselli-Park in Kenia aus schon gesehen.

Zur Besteigung des Gipfels besteht Führerpflicht. Die guten Safari-Unternehmen verlangen für eine 7 tägige geführte Tour pro Person mindestens  1000 US $ bei Übernachtung in  Zelten und als Low-Cost Tour über Hütten ca 800 US $. Selbst für Hartgesottene, welche das gesamte Trinkwasser, die Verpflegung, das Kochgeschirr, die gesamte Camping-Ausrüstung selbst schleppen, kostet die Besteigung mit den Eintritts- und Führergebühren pro Person mindestens 600 US $ zzgl. Trinkgelder.

Angesichts dieser Kosten, der klimatisch etwas ungünstigen Zeit (Winter und täglich intensiver Regen am Berg) verzichten wir auf die Besteigung des höchsten Berges Afrikas.
Unterstützt wird diese Entscheidung zusätzlich durch die Diskussion über unseren Zeitplan.
Wir fahren deshalb weiter in Richtung Süd-Osten in die


Usambara Berge

Unterwegs beeindrucken uns die riesigen, kilometerlangen Plantagen mit Sisal-Agaven. Früher waren dies sehr rentable Anlagen. Durch die Konkurrenz der Kunststoff-Taue und Fasern ist der Bedarf stark zurückgegangen. Durch den Trend zu Naturfasern ist Sisal jedoch wieder im Kommen.

In den Usambara-Bergen steuern wir die Irente View Cliff Lodge bei Lushoto an, in der wir bei herrlicher Aussicht die Zeit finden, diesen Bericht vorzubereiten. Nach den Usambara-Veilchen, welche hier zum ersten Mal entdeckt und nach diesen Bergen benannt wurden, suchen wir  allerdings vergeblich. Da es auf dem Aussichtsplatz auf ca 1500 m Höhe in der Nacht empfindlich kalt wird, ziehen wir es vor in Richtung Indischer Ozean weiterzufahren.

 

Viele Grüße von
Magda  und Falk
Elisabeth und Horst

 

ANHANG:

Dieselpreise pro Liter, sowie Wechselkurse und Grenzgebühren, wichtigste Kosten

Uganda

Ausreise ohne Gebühren

Gorilla-Trekking 360 US $


Ruanda


Einreise ohne Gebühren
Diesel 1 Liter ca 550 Ruanda-Franc = ca 0,71 €


Tansania


Einreise:
Visa an der Grenze pro Person 50 US $
Steuer pro KFZ für Straßenbenutzung und Sprit 25 US $

Versicherung für Afrika vorhanden aber nicht danach gefragt

1 Euro ca 1330 Tansania-Schillinge(TSh) über Bankomat

Diesel 1 Liter ca 950 TSh = ca 0,71 €