Afrika-Tour
Anlage 3

Tipps: Bezogen auf  Langzeit-Transafrika-Reisen

Finanzen:

  • Keine Reiseschecks nach Afrika mitnehmen. Diese lassen sich in den meisten Länder  sehr schwer und wenn nur mit Zeitaufwand und sehr hohen Gebühren einlösen
  • Bargeld: In Westafrika ist der Euro gefragt, ab Gabun/Kongo und in Ostafrika eher dann  US $.
    • Bargeld-Reserven aufteilen und in verschiedenen Verstecken deponieren.
    • US $-Noten vor 2001/2002 und 1 $-Scheine werden meistens nicht akzeptiert.
  • Bankautomaten (ATM) gibt es heute in fast allen Hauptstädten. In touristischen Ländern sogar in allen größeren Städten. Wenn eine Automatik Treasure Machine  (ATM) für Kreditkarten zur Verfügung steht, funktioniert fast immer VISA,  meistens auch VISA Plus z.B. Kreditkarte für das Postsparbuch. Ausnahme in Nigeria,  derzeit geht nur die Master Card. Maestro Kreditkarten funktionieren nur in einigen Ländern (Namibia, Südafrika, Kenia, Marokko). Amexco überhaupt nicht.
Dokumente:
  • Für viele Visa-Anträge müssen Einladungen, Hotelbuchung und eine Bestätigung des Rückflugtickets vorgelegt werden. Da dies alles nicht vorhanden ist, wurden für die Visa-Anträge  anstatt dieser Unterlagen ein vorbereitetes Übersichtsblatt (dickeres Qualitäts-Papier, farbiger Ausdruck) dem Visa-Antrag beigelegt. In einer Afrika-Karte ist die gesamte geplante Reiseroute mit Zeitangaben eingezeichnet und mit Carnet-Info, Versicherungsnachweis für KFZ, Auslands-Krankenschutz und  Kreditkarten-Angaben ergänzt.
  • KFZ-Versicherung
    Zur Komplett-Absicherung empfiehlt sich der Abschluss einer internationalen Voll-Kasko Versicherung z.B. bei der Nürnberger oder Basler Versicherung. Unbedingt von der Gesellschaft die Gültigkeit und Zeitraum für die einzelnen Länder der Reise-route bestätigen lassen. Lieber einige Länder zuviel, wie eines zu wenig! Da in vielen Ländern lokale Versicherungen verlangt werden, hat es genutzt die grüne Versicher- ungskarte einzuscannen, mit den bestätigten Ländern zu ergänzen und auf gelben Papier auszudrucken. Versehen mit einem Bestätigungs-Stempel und mit einem Laminiergerät eingeschweißt, hat es alle Polizisten und Grenzkontrolleure überzeugt.
    Preisgünstiger, aber ohne eigene Absicherung und zeitaufwendig ist der Abschluss der jeweiligen lokalen Versicherung. Zu empfehlen ist in diesem Fall für Ostafrika die „COMESA Yellow Card“ und für Westafrika die „Carte Brune“, die für jeweils mehrere Länder gelten.
  • Wichtige Reisedokumente (Pass, Führerschein, KFZ-Schein, Carnet, Impfpass und separates Passfoto-) scannen und auf dem Server des Internet-Providers bzw. in der Ablage seines Email-Accounts speichern. So kann im Notfall in jedem Internet-Cafe eine Kopie ausgedruckt werden.
  • Passbilder werden für die Visa-Anträge sehr viele benötigt. Am Besten ein Passbild scannen und im PC eine Bild-Datei mit duplizierten Bildern erstellen. Auf  Farbdrucker ausdrucken oder an einen Online Bilderservice schicken.
  • Für westliches Afrika: Viele Ausdrucke mit französischen Angaben über alle Passdaten, incl. Name der Mutter, Name des Vaters, Beruf, Zweck des Aufenthaltes, sowie Autodaten mit Fahrgestell-Nr. und Kfz-Kennzeichen mitnehmen, (sogenannter „Fiche“). Dies bei Kontrollen und Grenzübergängen bereithalten. Das langwierige „Abmalen“ der Daten wird dadurch vermieden. Man spart viel Zeit und Nerven. 
  • In einigen Ländern wie Angola, Cabinda, Kongo wird eine komplette Liste aller auf der Tour bereisten Länder und noch zu bereisenden Länder verlangt. Um Zeit zu sparen, empfiehlt es sich eine solche Liste vorzubereiten.
  • Kopien der Pass- und Visaseiten für Ein- und Ausreise werden verlangt in Cabinda, Kongo-Brazaville, Kamerun und einigen Ländern auf der Westroute. Selten ist ein Kopiergerät vor Ort, deshalb vorher anfertigen.
  • Impfpass und Kopien des Impfpasses mitnehmen, insbesondere auf Eintrag für Gelbfieberimpfung achten.Eine Impfung an einer afrikanischen Grenzstation ist nicht gerade eine Wunschvorstellung.
  • Für die unzähligen Kontrollen empfiehlt es sich nicht die Original-Papiere (Internationaler Führerschein, KFZ-Schein) herauszugeben, sondern  fast echt aussehende Farb-Kopien mit festerem Papier. Bei imaginären Anschuldigungen und Abzockversuchen kann notfalls ohne die ausgehändigte Kopie weitergefahren werden.
  • Bei Diskussionen mit Amtspersonen nicht zu gut die Landessprache sprechen. In freundlichem Ton „Ich Tourist, nix verstehen“, reicht oft aus.
Fahrzeug und Ausrüstung:
  • Bereits bei Beginn der Reise-Planung Checkliste erstellen, lfd. überprüfen und mit Erfahrenen  durchsprechen. Aus Gewichts- und Platzgründen möglichst wenig mitnehmen. Auf provisorische Reparaturen konzentrieren. Evtl. erforderliche Original-Ersatzteile besser von vorher definierter Person nachsenden lassen.
    Selbst im tiefen Kongo kamen Ersatzteile über DHL nach 3 Tagen an.
    Wichtig: Fahrzeug nicht überladen.
  • Verwende mehr Zeit um die Ausrüstung zu optimieren, bzw. zu minimieren, als zuviel Zeit in die genaue Routenplanung zu stecken. Diese ändert sich sowieso.
  • Am Fahrzeug vor Reisebeginn alle Schrauben nachziehen, evtl. mit Sicherungslack sichern, dito Schlauchverbindungen überprüfen.  Blatt-Federn auf  Materialschäden kontrollieren.  Verstärkte Federn bzw. zusätzliche Support-Federn sind sehr sinnvoll.
    Stoßdämpfer sollten möglichst neuwertig sein, Austausch unterwegs wird teuer.
    Die Belastung des Fahrzeugs durch mehrere 100 km übelste Schlagloch-, Rüttel- und sonstige schlechte Pisten am Stück, werden fast immer unterschätzt.
  • Satelliten-Telefon ist insbesondere auf der Westroute sinnvoll, wenn nur mit einem Fahrzeug gereist wird. Mit Iridium und Skyfile Provider kann neben Telefon auch preisgünstig über E-Mails kommuniziert werden, sofern ein Palm- oder Laptop zur Verfügung steht.   
  • GPS sehr wichtig, besonders wenn außerhalb der Pisten gefahren wird.  Wenn möglich mit Verbindung zum Laptop und den gespeicherten, gescanntem und kalibrierten Karten. Auch Satelliten-Karten der NASA waren für uns sehr hilfreich. Teilweise sind diese über den Fachhandel zu beziehen. Wichtige Wegpunkte sind über das Internet und über ehemalige Afrika-Traveller zu erhalten. 
Küche:
  • Schnell-Kochtopf (2 ½ l ist für 2 Personen ausreichend) spart Gas und das Fleisch wird zart. (Besonders für Länder in denen nur „Suppenfleisch!“ erhältlich ist)
  • Rindsrouladen, Gulasch, Hackfleischsauce, etc kann  zuhause auch vom Metzger in Dosen als Konserven eingekocht werden. Nur, sofern keine Gewichtsprobleme!
  • Milchpulver gibt es in jedem Krämer-Laden in Afrika. Für Kartoffelbrei und Pfannkuchen bestens geeignet.
  • Vorratsbehälter müssen gut verschließbar sein. Schraubverschluss hat sich bewährt. 
  Sicherheit, Vorsorge und Allgemeines
  • Vor Reise erfahrene Vertrauensperson bestimmen, welcher regelmäßig die GPS-Koordinaten  der letzten Stopps und der nächsten Wegstrecke per E-Mail durchgegeben werden, insbesondere bei Grenzübergängen. Sofern kein Sat-Mail zur Verfügung steht, gibt es heute Internet-Cafes auch in jeder kleiner Stadt.
  • Bei Wild-Camp grundsätzlich so stellen, dass ohne das Fahrzeug verlassen zu müssen und ohne Wendemanöver sofort weggefahren werden kann. Obwohl bei uns nie vorgekommen, gibt es ein zusätzliches Gefühl der Sicherheit.
    (Bei Fahrzeugen mit Dachzelt und Dachleitern nur eingeschränkt möglich.)
  • Zusatz-Schlösser schrecken zumindest optisch den Gelegenheits-Dieb ab.
  • Bei Stopps können Taschendiebe leicht ablenken. Präparierte Geldbeutel oder Brieftaschen mit wertlosem Papiergeld und obendrauf  kleine lokale Geldscheine vermeiden die Suche nach dem Wertvollen und wirken auch bei evtl. Straßen-Piraterie.
  • Die aggressiven, unberechtigten Forderungen nach Cadeaux (Geschenken) wurden von uns einfach überhört, nicht verstanden, oder wir erklärten sehr freundlich, dass wir bereits lange Zeit in Afrika sind und alle Geschenke verteilt haben. Probleme gab es dadurch nie. Wichtig: Immer freundlich bleiben, nie ärgerlich reagieren, auch wenn die Forderung bereits zum 16mal am gleichen Tag kommt!
    Grundsatz: Wenn  etwas gegeben wird, wird  dies vom nachfolgenden Reisenden ebenfalls erwartet und fördert die Korruption.
  • Für berechtigte Geschenke, z.B. Campen auf einem privaten Grundstück, kleine Hilfeleistungen, Besuche bei ethnischen Gruppen, etc. eignet sich folgendes:
    Tabak mit Zigarettenpapier, Kekse und Süßigkeiten kommen immer gut an,  Kandiszucker für Tee, Hautcremes, Wundsalben, Nähzeug, Schulhefte, Malstifte, kleine bzw. alte Handtücher,  gut erhaltene Kinderschuhe (nicht überall sinnvoll), etc. Speziell in Äthiopien sind leere Plastik-Wasserflaschen begehrt.
  • Für Malaria-Prophylaxe sind die Standard-Medikamente Lariam und Malarone bei Langzeit-Reisen mit Gesundheits-Risiken verbunden und sehr teuer. Wir haben als Prophylaxe Doxycyclin-Tabletten (tgl. 100mg) eingenommen und beste Erfahrungen damit gemacht. Für den evtl. Akut-Fall hatten wir  das auf pflanzlicher Basis bestehende Artesunate-Mittel dabei. Alternativ Malarone oder Lariam.
    Anmerkung: Doxycyclin als Prophylaxe und Artesunate als Therapie sind in Deutschland noch nicht offiziell zugelassen, obwohl international(z.B. WHO) beste Erfahrungen vorliegen. Doxycyclin ist als „Off-Label“-Produkt trotzdem auf Rezept erhältlich. (ca. 10 % der Kosten gegenüber den Standard-Produkten) Verschiedene Artesunate-Produkte gibt es in den afrikanischen Ländern in fast allen Apotheken sehr preisgünstig. Bei Doxycyclin empfiehlt  sich ein Test vor Beginn der Reise  auf die evtl. auftretende Nebenwirkung Photosensibilisierung und Vaginalmykose.
  • Bei einer Langzeit-Reise empfehlen sich Unterbrechungen mit Heimflügen (Flüge mit Zwischenstopps von afrikanischen Fluggesellschaften sind teilweise sehr günstig und bis 40 kg Frei-Gepäck). Es kann zuhause Wichtiges erledigt und Ersatzteile beschafft werden. Aufarbeiten der Reise,  Pflegen der Kontakte, etc. Sichere Abstellmöglichkeiten für das Fahrzeug finden sich in den afrikanischen Hauptstädten